Workation: Reisen und Arbeiten

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Durch die Digitalisierung können viele Berufe von überall ausgeübt werden. Man kann als „digitaler Nomade“ durch die Welt reisen oder einfach mit der Familie aufs Land ziehen. :pig: :horse: :cow2: Alles, was man dafür benötigt, ist ein Laptop und Internet. :computer: :palm_tree:

Das Prinzip bei „Workation“ ist ähnlich wie beim digitalen Nomadentum: man arbeitet während man auf Reisen ist. Ersteres ist allerdings zeitlich begrenzt, „Digitale Nomaden“ dagegen befinden sich dauerhaft auf Reisen. :minibus:

:point_right: Liebe Clubmitglieder, haben Sie in diesem Bereich vielleicht selbst schon erste Erfahrungen gemacht oder sind auf der Suche nach Informationen dazu? Dann freuen wir uns über einen regen und intensiven Austausch hier im Club-Forum! :+1:

Falls Sie mehr dazu wissen möchten, schauen Sie auch mal im Club-Blog vorbei: Reisen und Arbeiten – Warum ortsunabhängiges Arbeiten die Zukunft ist - CARAVAN SALON Club (caravan-salon-club.de)

Ja, „Workation“ - oder wie ich es bisher genannt habe „Work and Travel“ geht, vorausgesetzt man hat den richtigen Job dafür, wunderbar.
Ich habe das 2020 zum ersten Mal bei einer 9-wöchigen Ostseeumrundung mit dem Wohnmobil getestet. 3 Tage Urlaub pro Woche und fix jeden Do & Fr gearbeitet. Das ging so gut, dass meine Frau und ich 2021 volle 10 Wochen unterwegs waren (mehr geht so mit 30 Urlaubstagen im Jahr eben nicht). Letztes Jahr ging es ans Schwarze Meer und durch den Balkan. Mit dem richtigen Fahrzeug (wir hatten extra fürs mobile Arbeiten ein neues Wohnmobil gekauft, welches über zwei getrennt Sitzgruppen verfügt) und etwas Aufrüstung (Router, SIM mit genug Datenvolumen für ca. 4 GB pro Arbeitstag, Spannungswandler, …) geht das sehr gut. Die Internetverbindung war immer super - am schlechtesten, wenn wir einmal ein Campingplatz-WLAN nutzen wollten. Gruß aus Südhessen

2 „Gefällt mir“

Herzlichen Dank für die vielen Infos und das Teilen Ihrer Erfahrungen! :star_struck: Können Sie denn ein paar mehr Details zur technischen Ausstattung geben?

Aber gerne kann ich einige Erfahrungen teilen. Es begann mit der Suche nach einem Wohnmobil „mit Büroecke“, welches aber gleichzeitig nicht zu lang sein sollte, da wir uns manchmal auch gerne etwas abseits der asphaltierten Straßen bewegen. Das beigefügte Foto zeigt, welche Fahrzeuge Anfang 2018 in Frage kamen. Im Endeffekt hatten wir uns dann für den Chausson 611 Travel Line entschieden.
Das erste war dann das Belesen, welcher Router geeignet sein könnte. Ich hatte schließlich den Huawei B315s-22 gekauft, mit dem wir auch immer noch zufrieden sind. Dazu kamen zwei Bad Blankenburg LTE Stationsantennen, die ich auf dem Dach installierte.
Zur „Internetversorgung“ nutzen wir im Router eine Daten-SIM der Telekom mit 15 GB/Monat, im Handy meiner Frau O2 mit einem Tarif, der gedrosselt noch 1 mbps liefert und in meinem Handy eine Vodafone SIM mit 20 GB/Monat. Außerhalb der EU kaufen wir lokale Daten-SIM, die dann in den Router kommen. Damit sind wir bei sparsamem Umgang immer gut hin gekommen. Einer der Anbieter liefert eigentlich immer ein brauchbares Netz.
Damit auch immer genug Strom vorhanden ist, wenn man nicht an Landstrom steht, installierte ich 2 x 100 Wp Solarpaneele auf dem Dach. Jetzt würde ich mehr Leistung auf das Dach packen, aus Gewichtsgründen aber auf Dünnschichtpaneele gehen (trotz geringerem Wirkungsgrad). Dazu eine zweite AGM Bordbatterie (identisch mit der vom Händler eingebauten 95Ah Batterie).
Zur Stromversorgung meines Laptops kam ein Spannungswandler von Solartronics an Bord (12V, 600/1200W).
Zusätzlich habe ich die Original Thetford-Toilette durch eine Trockentrenntoilette ersetzt, welche einfach längere Standzeiten abseits öffentlicher bzw. Campingplatz-Toiletten erlaubt. Bei weiteren Fragen bin ich gerne bereit diese zu beantworten. Grüße an alle interessierten Leser

3 „Gefällt mir“

Nun bringe ich nochmal einen Begriff ins Spiel - WorkLifeBalance. Ich versuche das seit einigen Jahren schon diesem Einklang Job-Freizeit zu praktizieren. Mein Vertriebsjob im Aussendienst lässt dies zeitweise zu und somit nutze ich diese Chance auch. Mein Knaus SKY I vollintegriert, gibt dazu alles her, was für mich wichtig ist. Komfort, d.h Eckbank als Büro oder Essecke nutzbar, Doppelboden für angenehme Wintertage, separate Dusche für Flexibilät und Unabhängigkeit. LiFEPo Batterieversorgung mit 300AH, Solar und Spannungswandler sind selbstredend. Ausreichend Schränke für Business-Kleidung und Privatkleidung. Heckgarage für Moped und E-Scooter usw. Der Vollintegrierte über 3,5 Tonnen und knapp 7,0 mtr ist dennoch wendig und flexibel genug und findet fast immer seinen Wunschplatz.
Was digitale Vernetzung betrifft, hab ich es gar nicht so kompliziert gemacht. Mein Mobiltelefon mit ausreichend Datenvolumen fungiert perfekt als Hotspot für LapTop und Tablet. Den Stellplatz suche ich mir so aus, dass eine gute, stabile Verbindung verfügbar ist. Im Laufe der Jahre habe ich herausgefunden, wo meine gut versorgten Stellplätze sind. Meine Geschäftspartner und Kunden haben sich auch schon auf meine Anreise mit dem „Mobil Office“ gewöhnt und wissen zu schätzen, dass ich flexibel vor Ort sein kann. Für den Urlaub mit Familie ist das Fahrzeug dann ebenso komfortabel und bei allen Familienmitgliedern beliebt.

1 „Gefällt mir“

Hallo Franz,
können Sie mir sagen wieviel Datenvolumen man mindestens benötigt? Ich würde auch gerne mal zwischendurch von unterwegs arbeiten. Ich möchte keine Daten herunterladen oder Videokonferenzen machen. Dann wüsste ich ungefähr ob mein Datenvolumen ausreicht.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort

Schöne Grüße aus Hessen

Nina

Wichtig ist vor Allem auch die am Standplatz zur Verfügung stehende Internet-Geschwindigkeit /Netzabdeckung.

Ich möchte noch anmerken, dass das Arbeiten von einem Standplatz im Ausland nicht ganz unproblematisch ist. Es kann dann gegebenenfalls ein Problem mit dem Finanzamt und dem Arbeitgeber geben, wenn die Tätigkeit (Mobiles Arbeiten) im Ausland durchgeführt wird. Dies würde ich zuvor mit einem Steuerberater und auch mit dem Arbeitgeber abklären.

Das Arbeitsrecht im Gastland und die Steuergesetzgebung in Deutschland/Gastland sind dann streng genommen zu beachten.

Hey Nina,

das ist wirklich nicht so einfach oder pauschal zu sagen. Bei mir sind folgende Vorraussetzungen gegeben: wir arbeiten bei uns im Konzern via Google-Mail-Accounts und die internen Programme via Citrix-Remote-Server. Ich habe immer wieder Word, Excel, Powerpoint-Dateien zu händeln und natürlich PDF-Dokumente. Immer wieder Video-Meetings via Google-Meet. Nun kommen noch die Privaten Aktivitäten dazu. Und somit sieht es bei mir so aus, dass ich bei Vodafone mit 10GB klar komme. Ich habe in diesem Vertrag noch ein Giga-Depot mit drin, d.h. nicht verbrauchte Daten stehen dann im nächsten Monat noch zusätzlich zur Verfügung, bauen sich aber nicht kumuliert auf. Das bedeutet Aufschub immer nur von Monat zu Monat - der Rest verfällt - ist aber kein Problem. Da kam ich bisher super zurecht.
Viele Grüße aus dem Schwabenland
Franz

Hallo Franz,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich werde mal ausprobieren wie weit ich mit meinen 6GB kommen. Ich würde auch nur mal 1 Tag von unterwegs arbeiten und müsste da via VPN Client bei uns ins SAP und ggf. mich mit Microsoft Teams verbinden.

Schönes Wochenende

Nina

Meine Erfahrung ist daß ich für 8 Stunden am Laptop arbeiten ca 3 bis 4 GB an Datenvolumen „verbrate“. Das meiste scheinen mir TEAMS und Videokonferenzen zu „fressen“. Meine Frau und ich haben im Monat zusammen ca 45 GB Datenvolumen verfügbar. bei 10 Arbeitstagen (wenn die restliche Zeit Urlaub ist) kommen wir so ganz knapp hin.

Hallo zusammen,
ich werde nächste Woche zu einem Kunden nach Zürich fahren zwecks Einarbeitung. Alles andere geht dann vom HomeOffice aus – oder natürlich von unterwegs :wink:. Damit ich nicht den ganzen Tag am Laptop sitzen muss (schlecht für die Halswirbelsäule :smirk:) habe ich mir einen iMac gekauft. So alles mit der Technik rund läuft, will ich von Zürich aus direkt nach Italien und mir dort einen schönen Stellplatz suchen, wo ich gut arbeiten und meine Freizeit in schöner Umgebung verbringen kann.
Auf meinem iPad habe ich eine 15 GB-Datenkarte, die ich als Hotspot für den iMac verwende. Ein erster Test heute ohne heimisches WLAN hat gut funktioniert :+1:t2:.
Ich kann gerne nochmal berichten, ob das alles von unterwegs aus funktioniert, so wie ich mir das vorstelle. Einen riesigen Aufwand mit separater SIM, Router etc. möchte ich nämlich nicht betreiben. Achja, Strom gibt’s auf einem CP oder über die Solaranlage, die meine Aufbaubatterie füttert. Wenn ich frei stehe, habe ich einen Wechselrichter an Bord. Mal sehen, wie weit das reicht…
Viele Grüße
Katja

2 „Gefällt mir“

Update vom 01.06.2022:
Bin von Zürich nach Italien gefahren, die Arbeit läuft allerdings holprig. An manchen Tagen läuft meine Datenverbindung sowohl über den Hotspot vom iPad aus und über das WLAN am Campingplatz völlig problemlos. An anderen Tagen - so wie heute - hängt sich das System ständig auf. Da ich zwischendurch doch immer wieder Teams-Calls und Telefonate führen muss, ist das so nicht akzeptabel, da ich für den Kunden zu viel Zeit verliere.
Ich werde also am Wochenende nach Hause fahren und mich dann ausführlich mit dem Thema WLAN-Verstärker etc. informieren. Da muss ich deutlich aufrüsten, damit das beim nächsten Versuch, von unterwegs zu arbeiten, klappt.

Hallo zusammen,

ich bin viel in Europa unterwegs und arbeite völlig problemlos mit folgender Konfiguration:
Magenta Mobil XL (84,95€) plus zugehöriger Datenkarte (9,95€) in der Dachantenne Oyster Connect. Der Vorteil bei Reisen in Europa und der Schweiz, sowohl im Handy als auch im Router habe ich bei der Telekom monatlich jeweils 80 GB Daten im Roaming, also zusammen 160 GB. Das ist für jede Situation, einschließlich TV-Straming völlig ausreichend. Da ich mit der Oyster Connect sowohl LTE als auch Campingplatz WLAN verstärkt hereinbekomme, hatte ich bisher auch in den entlegensten Ecken noch nie Problem und immer besten bis ausreichenden Empfang.
Herzliche Grüße.