Färör Inseln & Island?

Moin Alle miteinander,

meine Frau und ich beabsichtigen im August/September 2023 mit dem WoMo und der Smyril-Line, mit einem Zwischen-Stopp auf den Färör-Inseln, weiter nach Island zu fahren. Hat Jemand von Euch schon Erfahrungen/Tipps für diese Tour?

Danke schon vorab und ein friedliches Weihnachtsfest und einen gesunden Rutsch ins Jahr 2023!

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Ihr habt eine wunderschöne Reise vor Euch mit unvergesslichen Eindrücken und nachhaltigen Erlebnissen. Wünschen Euch genauso viel Freude, wie wir im vergangenem Jahr hatten
Elvira und Peter

Hallo Volli,

abgesehen davon, daß Smyril ohnehin die einzige Gesellschaft ist, die eine Fähre nach Island einsetzt, meine ich gelesen zu haben, daß es eine Preisvergünstigung gibt, wenn man den Stop auf den Färöer-Inseln einlegt. Ich weiß aber nicht, ob das in beide Richtungen gilt. Ich weiß auch nicht, ob ihr Urlaub habt oder zeitlich uneingeschränkt seid. Wir waren letztes Jahr auf Island und haben dort 4 Wochen verbracht (plus 1 Woche, war Hin-/Rückfahrt Hirtshals und Fähre). Da wir diese 4 Wochen auch gebraucht haben, hätte ich ungerne eine an die Färöer abgegeben. Das, was ich in vielen Videos gesehen habe, wäre es nicht wert gewesen … aus meiner Sicht.

Ein Tip für Entspannung an Bord der Fähre: bucht gleich beim Boarding jeweils 1 Stunde Hottub pro Tag. Es gibt 3 Stück. Wir haben die hintere genommen, weil man da nach hinten und zur Seite Ausblick hat. Selbst bei rauhem Seegang sitzt/liegt man in der Wanne ganz ruhig. Wir haben uns die Stunde am späten Nachmittag gegönnt, wo wir dann eine Stunde später zum Abendessen gegangen sind. Das macht müde, aber entspannt ungemein.

Zu Island selbst:

Fast zu schwierig, Empfehlungen abzugeben, vor allem, da ich nicht weiß, was ihr für ein Fahrzeug habt. Es gibt so vieles zu sehen und die verschiedenen Regionen haben auch sehr unterschiedliche Highlights. Seien es die heißen Quellen, die man einfach so mal unterwegs im Rahmen eines Hottubs genießen darf, oder die rauhe Landschaft auf den Westfjorden, die vielen Gletscher im Süden und, und, und.

Es gibt auf Island sogenannte F-Straßen. Dort soll man nur mit Allrad fahren. Ob das allerdings reicht, weiß ich nicht. Entsprechende Bodenfreiheit sollte auch sein. Es gibt aber auch „normale“ Straßen, die unbefestigt sind. Ich meine, wir hätten so gegen 600km davon kennengelernt. Wir haben einen 6,4m Kastenwagen mit verstärkten Federn vorne, ZLF hinten und 18“ mit 255/60 ATs, die mit 3,0/3,2 bar gefahren werden. Das macht eine Menge aus. Insgesamt waren wir 4.600km unterwegs und haben die Insel relativ weit außen gegen Uhrzeigersinn umrundet. Gleich am ersten Tag haben wir einen Paß auf Gravel Road und 18% überwunden. Ab da wußten wir, was wir zu erwarten hatten. Wer nur die Ringstraße fahren will, kommt auf ca. 1.300km.

Wir haben LPG-Gasflaschentanks und mußten entsprechend haushalten. Auf Island gibt es kein LPG. Gasflaschen werden für Endkunden nicht gefüllt. Wird Gas knapp, müßt ihr auf Mietflaschen zurückgreifen. Was dann zu berücksichtigen ist, weiß ich nicht.

Tankstellen sind mehr als ausreichend vorhanden. Wir waren oft auf 1/4 ehe wir getankt haben. Im Süden findet man eher etwas größere, im Norden und Westen oft nur 1 Zapfsäule, das aber auch in kleinen Orten. Die Tanks sind dort überwiegend überirdisch.

Wenn ihr vorhabt, nach Reykjavik zu fahren, es gibt einen Stellplatz direkt in der Stadt mit Bushaltestelle. Diesen solltet ihr vorzeitig reservieren, weil er auch zu Nebensaisonzeiten stark frequentiert ist.

Nützliche Infos:

Reiseführer: „Mit dem Wohnmobil nach Island“ (Womo-Reihe, Band 43)
Straßen-/Wetterverhältnisse: Road Conditions and Weather | The Icelandic Road and Coastal Administration

Dann noch ein persönliches Anliegen meinerseits:

Auf Island ist das Freistehen nicht gestattet bzw. erlaubt. Man muß auf ausgewiesenen Campingplätzen übernachten.

Island ist Natur satt. Und ich finde, man sollte die dortigen Vorgaben und die Natur respektieren. Ich weiß, es gibt viele Camper, wie wir auch, die beim Freistehen keine Hinterlassenschaften zurücklassen. Dennoch, das Problem wurde so groß, daß man eben leider diese Vorgaben geschaffen hat.

Die Campingplätze sind aber sehr oft nicht so ausgestattet, wie man sie hier bei uns kennt. So sind das häufig Wiesen. Fast jeder Platz hat Strom … wenn man ihn braucht. Die Preise sind absolut ok (wir haben im Schnitt 20,87€ pro Nacht bezahlt). Nebeneffekt ist, daß man mit anderen Urlaubern oder den Einheimischen in Kontakt kommt, wobei man durchaus das eine oder andere erfahren kann.

Ich hoffe, das hilft mal so grob. Es gibt so viel, was man erzählen kann, aber schreiben? Oje, oje :blush:

Wenn ihr mehr wissen wollt, z.B. wo wir übernachtet haben und was das gekostet hat, oder die Strecken, die wir gefahren sind, schreibt mir an „martin.dehmel(at)vacation.mail4us.eu“ oder meldet euch über Instagramm (@smartmart_camping).
(ich hoffe, ich durfte das schreiben)

Gruß, Martin

Hallo Martin,

danke für Deine ausführlichen Informationen. Was Die Zeit angeht, sind wir ungebunden, da wir uns im Ruhestand befinden. Die Färöer nehmen wir auf jeden Fall mit (wenn man schon mal auf der Ecke ist). Die Touren werden wir mit einem Knaus Sky Ti 700 (4,4t, 7,50m Länge) unternehmen. Keine F-Straßen. Sonstige Probleme wie Steigungen etc. sind uns z.B. durch Rundfahrten in Kroatien (Strecke 6000 km) und Norwegen (Strecke 8500 km) nur auf Landstraßen bestens gelungen. Gasflaschen 2 x 11 kg. Als Wohnmobil-Reiseführer haben wir „Island mit Färöer Inseln“ von Johannes Hünerfeld, Ausgabe 2022. Das Problem mit dem Freistehen und der Sauberkeit sehen wir genauso wie Du. Hier ist viel Überzeugungsarbeit notwendig!

Nochmals Danke und Gruß
Volkert

Hallo Elvira und Peter

Danke für Eure Wünsche!

Gruß Margot & Volkert