Dethleffs Service Team: Kommentar überflüssig

Dethleffs Wohnmobil-Bedienungsanleitung S. 198
„Das Gasabsperrventil „Kühlschrank“ schließen, wenn der Kühlschrank elektrisch betrieben wird.“

Dethleffs Wohnmobil-Bedienungsanleitung S.27
"Vor Fahrtbeginn, beim Verlassen des Fahrzeugs oder wenn die Gasgeräte nicht benutzt werden, alle Gasabsperrventile und das Haupt-Absperrventil an der Gasflasche schließen."

Folgende Anfrage habe ich zu diesen beiden Punkten gestellt:

„Kühlschrank ist an 220 V angeschlossen, Automatikbetrieb, verlasse ganztägig den Campingplatz, während dieser Zeit Stromausfall, Gas steht nicht zur Verfügung (siehe Anweisung oben), Kühlschrank also nach Rückkehr abgetaut. Was mache ich falsch?“

original Antwort Dethleffs:
„Die Automatikstellung macht in erster Hinsicht keinen Sinn, aber der Automatikbetrieb ist ja vor allem dafür Gedacht um bei einem Gasausfall wieder auf 12V zu wechseln oder wenn man das Fahrzeug startet das der Kühlschrank selbständig auf 12V wechselt um Gas zu sparen. Es handelt sich um ein Sicherheitsaspekt, wieso das bei uns in der Anleitung steht.“

Ich glaube, es erübrigt sich jeder Kommentar.

Nein, das sehe ich anders. Firmen müssen sich absichern, nennt sich u.a. Produkthaftung. Dabei spielt es keine Rolle, ob das praktisch Sinn macht oder nicht.
Das gleiche Prinzip bei Einsatz einer Truma Control mit CS. Grundsätzlich wird während der Fahrt zum Schließen aller Ventile geraten. Wer sich nicht daran hält und einen Schaden erleidet (während der Fahrt), wird den Hersteller (egal ob Truma oder Ausbauer) nicht dafür belangen können.
Ich für meinen Teil habe bislang noch nie, weder früher beim WoWa, noch heute beim WoMo, Gashähne abgedreht. Im Gegenteil, im Winter heize ich während der Fahrt mit der Heizung mit. Die Flaschen drehe ich nur dann zu, wenn ich LPG nachtanke oder ich mich auf einer Fähre befinde.
Das muß am Ende jeder für sich entscheiden (an Tankstellen oder auf Fähren gibt es allerdings VORSCHRIFTEN, die eingehalten werden müssen).
Abgesehen vom Kühlschrank, der bei mir einer mit Kompressor ist, steht das so auch in meiner Anleitung. Allerdings wäre ich nie auf die Idee gekommen, den Händler deswegen zu befragen. Man muß auch davon ausgehen, daß absolute Uwi’s (Unwissende) unterwegs sind. Anleitungen müssen für alle konzipiert sein.

Sehe ich ebenfalls anders. Hersteller ist Thetford, also hat auch Thetford in seiner Gebrauchsanweisung dafür zu sorgen, dass Unwissende den Kühlschrank ordnungsgemäß bedienen. Da steht aber nicht, dass ich wenn ich tagsüber mein WoMo verlasse, das Gas abdrehen muss.

„Auto: Der Kühlschrank wählt automatisch die beste verfügbare Quelle (in der Reihenfolge Strom, Batterie, Gas)“.

Also muss, wenn ich am Strom hänge, für den Fall eines Netzausfalls , Gas verfügbar sein, denn 12 Volt gibt es nur bei laufendem Motor.

Sofern Du keine Sicherheitsverschlussvorrichtung an Deiner Gas Flasche hast, ist es unverantwortlich hier Kund zu tun, das Du immer mit offenem Gashahn fährst, denn es gibt Unwissende, die ohne diesen Hinweis bei einer Polizeikontrolle wegen offenem Gashahn gewaltigen Ärger bekommen können (vor allem im Ausland).

Ich bin auch nicht auf die Idee gekommen den Händler zu befragen sondern den Hersteller der Bedienungsanleitung für Dethleffs Wohnmobile. Und dies ist nicht die einzige Stelle wo er Unsinn schreibt.
Lade Die mal im Internet die Bedienunsanleitung (die für alle Dethleffs WoMos gilt herunter) und schau Dir auf Seite 32
die Theorie zur Berechnung der Grundausstattung und das Berechnungsbeispiel an.
Zu 100% gefüllte ALU-Gasflaschen (2 x11 kg Gas + 2*5,3 kg Flasche = 32,6 kg / Berechnung 50kg
zu 90% gefülltes Wassersystem macht bei 120 l = 108 kg und nicht 120 kg.
Da Dethleff (auch auf meine Hinweise nicht) gar nicht daran denkt, ihre Fehler zu beheben, versuche ich durch meine Beiträge die Unwissenden schlauer zu machen.
In einem gebe ich Dir recht : Anleitungen müssen für alle konzipiert sein und deshalb logisch und nachvollzioehbar sein.

Ganz einfach: Während der Fahrt auf 12 Volt, unter bestimmten Voraussetzungen ist auch der Gasbetrieb zugelassen. Ansonsten während der Fahrt einfach die Flasche zudrehen.
Am Stellplatz (nicht vergessen, die Flasche wieder aufzudrehen) 230 Volt, Gasversorgung darf geöffnet bleiben. Bei Stromausfall arbeitet der Kühlschrank auf Gas.
Eigentlich sollte aber auch der Kühlschrank auf 12 Volt funktionieren, selbst wenn der Motor nicht läuft, nämlich mit Hilfe der Versorgungsbatterie. Die Autarkie ist ja ein großes Plus solcher Wohnmobile.

Anleitungen sollten natürlich informativ, aber bitte nicht „überladen“, sein.

Mir reicht schon, wenn ich mir das Handbuch meines Autos aus dem Internet herunterladen muss und 1283 Seiten erhalte! (Aber nur für das eigentliche Fahrzeug, die Anleitung für das Mediacenter, also Navi und Radio, hat nochmals mehrere hundert Seiten!). Vermutlich damit auch jeder Erbsenzähler auch jedes Komma kapiert!

Sind wir wirklich schon so unselbstständig geworden?

Kürzlich wollte ein Wohnwagenneuling den Händler verklagen, weil dieser ihn bei der Fahrzeugübernahme nicht darauf hingewiesen hat, dass man die Zusatzbatterie nach über acht Monaten Standzeit auch mal laden müsste! Und in der Betriebsanleitung stand diesbezüglich auch nichts
Da fehlen mir die Worte!

Bei zu vielen Problemen mit dem Fahrzeug, angefangen von der Bedienung, über knarrende Markisen bis hin zu den Gewichten sollte man entweder über den Kauf eines anderen Fahrzeuges oder gar über eine Änderung der Urlaubsart nachdenken.

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Hallo Capitano 69

Anleitungen sollten natürlich informativ, aber bitte nicht „überladen“, sein

Du hast vollkommen recht. Lieber gar nichts in die Betriebsanleitung schreiben anstatt Mist und Unwahrheiten.
.

oder gar über eine Änderung der Urlaubsart nachdenken.

Warum sollte ich über eine andere Urlaubsart nachdenen.
Die Hersteller sollen endlich anfangen in Ihren Fahrzeugangaben die Wahrheit zu schreiben bzw. Qualitätsarbeit abzuliefern.

Wenn Du jemand beauftragst für Dich ein Haus zu bauen und nach Fertigstellung stellst Du fest, dass die Heizung nicht funktioniert, die Wasserleitung tropft, der Dachboden wegen zu dünner Balkenkostruktion nicht begehbar ist und eine Nachbesserung abgelehnt wird, gehst Du bestimmt vor Gericht.
Sorry, ich habe Dich falsch eingeschätzt. Du denkst sicherlich darüber nach in ein Zelt zu ziehen, da gibt es keine Wasserleitungen die tropfen könnten.

Nun, wegen eines tropfenden Wasserhahns alleine würde ich tatsächlich nicht gleich vor Gericht ziehen, sondern vlt. mal selbst Hand anlegen. Wobei, das von Dir geschilderte Haus wäre ja praktisch unbewohnbar, eine Nutzung Deines Womos ist jedoch möglich, der Vergleich hinkt also etwas. Der Kühlschrank funktioniert ja, (wenn man die jeweils passende Energie wählt bzw. zur Verfügung stellt), die Markise knarrt, aber funktioniert auch, und fahrbereit ist das Fahrzeug auch, zumindest unter Beachtung der Zuladungsmöglichkeiten.

Übrigens, ich würde niemals überlegen, in ein Zelt zu ziehen!
Ich habe für den Fall der Fälle einen großen Wohnwagen, der weder knarrt noch irgendwo tropft. Und die Gewichte stimmen auch!

Abschließend vielleicht noch: Als heutige Pensionäre haben wir uns doch im Berufsleben genug rumärgern müssen und es wäre schade, wenn wir uns nun nur wegen unglücklicher Formulierungen oder falscher Zahlen in irgendwelchen Beschreibungen die Freude an unseren Freizeitfahrzeugen vermiesen lassen würden!

Viele Grüße
Helmut

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Da hast Du vollkommen recht. Aber wenn ich durch eine solche Angabe mein Fahrzeug überlade, unverschuldet in einen Unfall verwickelt werde, bin ich der Dumme, denn die generische Versicherung wird zu Recht behaupten, der Wagen war überladen und damit der Bremsweg zu lang (mindestens Teilschuld) und dies sehe ich einfach nicht ein.

Ich habe für den Fall der Fälle einen großen Wohnwagen, der weder knarrt noch irgendwo tropft. Und die Gewichte stimmen auch!

Da hast Du aber Glück gehabt. In unserem WoMo Club gibt es niemand, der egal welche Marke und Preisklasse, ein voll funktionsfähige Fahrzeug übergeben bekommen hat.

Das ist natürlich absolut inakzeptabel!
In meinen rund 40 Jahren als Camper hatte ich tatsächlich Glück! Sicher, es gab schon mal kleinere Mängel, die aber unbürokratisch und ambulant beseitigt werden konnten. Bei insgesamt drei Dingen wurden mir die erforderlichen Teile nach einem kurzen Telefonat zugeschickt und nach ein paar Minuten „Bastelei“ war alles gut. Es war aber niemals ein Werkstattaufenthalt erforderlich! Von irgendwelchen gerichtlichen Auseinandersetzungen ganz zu schweigen.

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